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Samstag, 6. Januar 2007

Alpiner Ski Weltcup: Alles neu!

Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit Gian Franco Kasper zu den Problemen des Alpinen Ski Weltcups zu befragen. Warum stagniert das Premium-Produkt des Winters? Und warum funktioniert die Vermarktung nicht so perfekt, wie dies bei Formel 1 oder UEFA Champions League der Fall ist:

M.Z.: FIS Renndirektor Günther Hujara sprach vom frustrierendsten Moment seit er
diesen Job macht. Wer hat die Absagen der Rennen in den USA Ihrer Meinung nach zu verantworten?


28682_kasperGian Franco Kasper: Wir bedauern das Ende der spannenden Rennen in Amerika sehr. Es wäre die richtige Entscheidung gewesen in Amerika für Damen und Herren die Rennen zu bestreiten, die in Europa abgesagt werden mussten. Einige Sponsoren, wie zum Beispiel A1 Mobilkom Austria wären dazu auch bereit gewesen. Durch FIS Koordination standen auch 1 Million Schweizer Franken von Sponsoren bereit. Jedoch war der amerikanische Skiverband USSA für die Organisation verantwortlich und dieses Geld hat nicht ausgereicht.

M.Z.: Es gibt ein Premium-Produkt: FIS Ski Weltcup. Für jedes Joghurt oder Waschmittel gibt es ein international besser funktionierendes Marketing. Weshalb schafft es die FIS seit 15 Jahren nicht dieses Premium-Produkt zentral zu vermarkten?

Kasper: Die Vermarktung des FIS Ski Weltcups liegt bei den jeweiligen Landesverbänden. In Österreich ist der Skisport besonders wichtig. Auch als Wirtschaftsfaktor. Daher scheitern unsere Bemühungen um eine zentrale Vermarktung seit Jahren hauptsächlich am ÖSV und an einigen Organisationskomitees die Angst haben, Kompetenzen oder Unabhängig zu verlieren. Wäre die Vermarktung bereits über die FIS geregelt, hätten die Skirennen in Amerika nicht aus Geldmangel abgesagt werden müssen. Für uns steht der Sport im Vordergrund.

portraitneu3M.Z.: ÖSV Präsident Prof. Schröcksnadel sprach statt dessen vom „Mut zur Lücke“ und nannte weitere Rennen in Amerika „marketingtechnischen Unsinn“. Was wird die FIS tun um solche Szenarien künftig zu vermeiden?

Kasper: Die Aussagen von Prof. Schröcksnadel möchte ich nicht kommentieren. Jedoch ist es die Pflicht aller Beteiligten das Marketing besser koordinieren. Im Interesse der Athleten, der Fans und der Sponsoren.

M.Z.: Die Berichterstattung im österreichischen Fernsehen gab der FIS die Schuld für das Scheitern weiterer Rennen in Amerika. Sie hätten „...die fehlenden 350.000 US-Dollar aus der eigenen Schatulle zahlen sollen.“ Ist diese Schuldzuweisung richtig?

Kasper: Das weise ich entschieden zurück. Wir haben alles versucht um die Rennen in Amerika zu verlängern und eine TV-Präsenz zur Prime-Time in Europa zu sichern. Für uns wäre es die beste Entscheidung gewesen in Amerika zu bleiben.

M.Z.: Der ÖSV hat drei mögliche Ersatzorte in Österreich genannt. Wenn Skirennen in Österreich stattfinden ist die 100%-ige Tochter des ÖSV, die Austria Ski Veranstaltungs GmbH bei Vermarktung und Organisation verantwortlich. Könnte dieser Umstand Ihrer Meinung nach ein Grund für den Eklat sein? Günther Hujara sprach sogar von einem „etwas dubiosen Scheitern weiterer Rennen in Amerika“.

175Kasper: Veranstalter sind die nationalen Skiverbände. Wir wissen wie diese organisiert sind, können ihnen jedoch keine Vorschriften dafür machen. Wir prüfen lediglich die Anträge der Skiverbände auf ihre Machbarkeit. Es gab nur einen Antrag. Dieser kam vom ÖSV. Daher finden nun Rennen auf der Reiteralm in Österreich statt.

M.Z.: Was tun sie, damit der Ski Weltcup auch außerhalb von Österreich und der Schweiz als Premium-Produkt wahrgenommen wird?

Kasper: In sieben Rennen gab es bislang sieben Sieger aus sieben verschiedenen Ländern. Das ist eine gute Basis für spannende Bewerbe. Der Skisport muß auch außerhalb der Schweiz und Österreich populärer werden. Dafür braucht es vor allem charismatische Stars. Echte Typen wie Bode Miller zum Beispiel. Wir möchten den Ski-Weltcup zum Event entwickeln. Nicht mehr jede Woche an einem anderen Ort ein Rennen. Das Premium-Produkt, wie sie es richtig nannten, muß auch ein solches bleiben. Es ist marketingtechnischer, logistischer und finanzieller Unsinn mal hier und mal dort ein Rennen durchzuführen. Verschiedene Disziplinen an einem Ort wie in Beaver Creek, Wengen oder Kitzbühel sind die besten Beispiele. Sportlich haben wir die Super-Kombi ab diesem Jahr als eigene Weltcup-Disziplin eingeführt. Die Team-Bewerbe werden weiter Bestandteil von Weltmeisterschaften und Weltcup-Finals sein. Weitere Ideen zur Steigerung der Attraktivität des Skisports erarbeiten wir bereits.

M.Z.: Herr Gian Franco Kasper, haben Sie vielen Dank für das Interview.
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