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Mittwoch, 10. Januar 2007

Roger Schawinski und die fette Gans

rogerschawinski1Ein weiterer Schweizer ist im deutschen Medienmarkt kläglich gescheitert: Roger Schawinski - zu dessen Amtsantritt Harald Schmidt das Weite gesucht hatte - ist seit 10 Tagen nicht mehr Chef von SAT.1. Zufällig musste auch Roger Köppel zum selben Zeitpunkt bei der WELT seinen Hut nehmen und in´s Schweizer Mittellland (nicht zu verwechseln mit Mittelerde) retour übersiedeln. Kommentar seiner Redakteure: Nicht teamfähig, herrschsüchtig, cholerisch.

Ein generelles Problem: Der Schweizer ist von sich selbst hemmungslos fasziniert. Allerdings: Er hat nie gelernt im Wettbewerb zu stehen, andere oder sich selbst zu hinterfragen, sachlich zu diskutieren – in der Schweiz gibt es keine Streitkultur, die nicht nach dem 2.Satz auf persönlicher Ebene ausgetragen wird. Eine denkbar schlechte Voraussetzung um im dynamischen Medienbusiness zu bestehen, wie diese beiden Beispiele zeigen.

Es ist ein Unterschied ob man - unstreitig sehr erfolgreich - Fernsehen für das Schweizer Mittellland bei Tele24 oder TeleZüri fern einer Quotenorientierung gemacht hat, oder innerhalb der ProSieben SAT.1 Media AG einen Fernsehsender führt, der täglich an den Quoten gemessen – und in letzter Zeit aufgrund derer massiv in Frage gestellt worden ist. Dafür trägt Schawinski die Verantwortung: Der Marktanteil ging im Jahr 2006 auf den absoluten Tiefstpunkt der Sendergeschichte mit 11,3% zurück (Vorjahr 12,3%).

schawinskiIn einem Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger (Artikel links durch Klicken vergrößern) spricht Schawinski über seine Erfahrungen bei SAT.1: "Wenn es überhaupt nicht funktioniert, dann reden alle mit. Und wenn es sensationell läuft, dann wollen alle Teil des Erfolgs sein und bringen sich deshalb ein. Das ist mir im letzten halben Jahr passiert", gesteht der zurückgetretene Sat.1-Chef. Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, es sei ihm dreingeredet worden, antwortet Schawinski: "Sat.1 ist wie eine fette Gans, an der sich viele Abteilungsleiter mästen wollten. Ich stehe gerne für Fehler ein, aber vorzugsweise für solche, die ich selber zu verantworten habe", versucht sich der Fernsehmann aus der Verantwortung zu reden.

Da spricht ein frustrierter Mann, der an seinen eigenen Anforderungen gescheitert ist. Dass Fernsehen in Deutschland funktioniert, haben Personen wie Helmut Thoma, Gerhard Zeiler und Hans Mahr gezeigt. Da wird es wenig helfen, wenn Schawinski in einem Buch mit der fetten Gans abrechnen will. Außer einem Körberlgeld wird ihm das nur den Ruf als schlechten Verlierer einbringen. Soll er lieber seine Abfindung nehmen und an der Zürcher Goldküste Fernsehen schauen. Zum Beispiel das Schweizer Fernsehen SF: Eine Frau, Ingrid Deltenre, zeigt ihm gerade wie ein Relaunch zum Erfolg führen kann.
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