G8 in Mini-DDR: Das FKK-Imperium schlägt zurück
Ganze fünfeinhalb Stunden Gespräche stehen am 7. und 8.Juni auf dem Programm der Staats- und Regierungschefs der G8-Länder beim Gipfel in Heilgendamm. So genannte Arbeitsessen inbegriffen. Um diesen Gipfel "störungsfrei" zu gewährleisten, erinnern die Vorbereitung im beschaulichen Badeort Heiligendamm an der deutschen Ostseeküste an das, was dort bis 1989 üblich war: Mauer, Stacheldraht, Stasimethoden mit Geruchsproben, Postkontrollen und vorsorglichem Gewahrsam für mögliche Demonstranten.
Gerade der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint die Situation sichtlich unangenehm. Sie weiss was es heisst im deutschen Osten eingemauert zu sein. Seit mehr als einem Jahr wird Heiligendamm eingemauert und systematisch oberserviert. Sogar Überwachungs-Satelliten sind auf Heiligendamm ausgerichtet worden.
Erschreckend, dass sich demokratisch gewählte Volksverteter ihre Völker nur ohne das Volk bei einem Gipfel vertreten können. Erschreckend, dass es überhaupt nötig ist, eine sozialistische Diktatur zu imitieren, um ein solches Treffen sicherzutellen. Erschreckend gerade für einen Ort wie Heiligendamm, der in der ehemaligen SBZ (sowjetische Besatzungszone) liegt, und dessen Einwohner ihren Alltag seit Monaten nur mehr mit Passierscheinen aufrecht erhalten können. Von Lebensqualität kann keine Rede mehr sein.
Aber: Eine alte Protest-Tradition sorgt unter den Uniformierten für Aufregung. FKK - Freie Körperkultur. Ist ein nackter Badegast ein potentieller Gewalttäter? Die FKK-Fans von Heiligendamm sind sich sicher: Ihr Protest wird gesehen. Die freiheitsliebenden Aktivisten hoffen jedoch sicher vergeblich darauf, dass sich Frau Merkel oder Herr Bush nackt zu ihnen gesellen. Aber dieser Anblick würde wohl tatsächlich zu friedlichem Protest führen: Weltweite Lachkrämpfe.



Medienbuero - 22. Mai, 12:16
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